Das Auge isst mit – Rezept für geschmackvolle Bilder

Das Essen im Restaurant fotografieren und mit den Facebook-Freunden oder über den eigenen Blog teilen: Was vor ein paar Jahren kaum verbreitet war, hat sich mittlerweile zu einem erstaunlichen Trend im World Wide Web entwickelt. Wo immer man auch hinschaut – das nächste Foto vom Sonntagskuchen oder der delikaten Grillplatte vom Steakhaus nebenan ist nicht weit. Alleine vom Betrachten dieser Fotos bekommt man Appetit auf mehr. Man möchte nicht nur herzhaft zubeißen, sondern auch selbst zur Kamera greifen und all die lecker aussehenden Gerichte für die Ewigkeit einfangen. Mit unseren Snapfish Fotografie-Tricks und etwas Zeit erfahrt ihr heute, wie ihr euer Lieblingsmenü gekonnt in Szene setzt.

Ein Haute Cuisine Häppchen, Makroaufnahme

Das Abbilden von Nahrungsmitteln und Getränken aller Art wird von professionellen Fotografen als Food-Fotografie bezeichnet. Genutzt werden die sogenannten Food-Fotos dabei vor allem für die Werbung, in Zeitschriften und – wie könnte es auch anders sein – für Kochbücher. Im privaten Bereich finden sie häufig Platz an Facebook-Pinnwänden oder auf Blogs. Leider ist das Ergebnis vor allem bei Hobbyfotografen oft enttäuschend: Was auf dem Teller so lecker aussah, scheint auf dem Foto farblos und wenig ansprechend.

Frau beim Kochen nach Rezept

Vorbereitung ist alles: die optimale Bildkomposition

Macht euch von Anfang an eine Skizze wie das Bild am Ende aussehen soll und welchen Teil davon ihr besonders hervorheben wollt. Natürlich gibt es keine festen Regeln dafür, aber mit einem kleinen Plan im Kopf, könnt ihr im Vorfeld schon einiges vorbereiten und ausprobieren, bevor es Ernst wird. Das spart Zeit und ist vor allem bei warmen Gerichten wichtig. Sie sollten für das Foto so warm und frisch wie möglich sein – sonst kann das Bild schnell unappetitlich aussehen. Verzichtet auch auf vermeintliche Profi-Tricks wie Haarspray oder einen Gelatineüberzug, um Frische zu simulieren: Natürlich wirken Speisen immer noch am leckersten!

Bereitet also zuerst schon einmal die gesamte Dekoration vor: Welche Tischdecke passt am besten? Welches Geschirr? Wollt ihr ein Standardgedeck ablichten oder soll das Bild noch durch ein paar zusätzliche Accessoires aufgewertet werden? Kleine Details machen dabei oft den Unterschied zwischen einem schönen und einem großartigen Foto. Die Wirkung einer Tomatensuppe lässt sich zum Beispiel dadurch verbessern, indem ihr leicht abgesetzt vom Teller – je nach Bildkomposition – links oder rechts ein paar kleine Strauchtomaten platziert. So wird so sofort klar, um welche Art von Suppe es sich handelt.Kuchen neben Kamera Serviette und Gabel

Auch die Farben der Dekoration sollten immer möglichst gut auf die der Speisen abgestimmt werden. So wirkt unsere Tomatensuppe besonders ansprechend für den Betrachter, wenn sie in einem weißen Teller auf einem roten Tischtuch gezeigt wird. Bei bunten Gerichten mit sehr vielen Zutaten solltet ihr auf einen klaren, einfarbigen Hintergrund achten, sonst wirkt euer Foto schnell unruhig und überladen. Generell gilt: Ein weißer Hintergrund ist oft die beste Wahl und schafft tolle Kontraste!

Wählt euch nun ein Deko-Objekt aus und macht ein paar Probefotos. So findet ihr schnell heraus, wie euer Arrangement besonders gut wirkt.

Zu Tisch! Es ist angerichtet

Euer Gericht steht auf dem Tisch, die Deko ist wunderschön, die Farben aufeinander abgestimmt – jetzt müsst ihr nur noch ein paar Kleinigkeiten beachten und einem perfekten Food-Bild steht nichts mehr im Weg.

Mit natürlichem Licht wirken Nahrungsmittel auf Fotos am besten. Vielleicht habt ihr ja die Möglichkeit, eure Aufnahmen tagsüber in der Nähe eines Fensters zu machen. Auf das Fotografieren mit Blitz solltet ihr möglichst verzichten, denn durch harte Schatten wirkt euer Motiv schnell unschön. Nutzt, wenn möglich, zusätzlich ein Stativ oder eine andere gerade Ablagefläche für eure Kamera – so bekommt ihr auch bei geringem Licht und langen Belichtungszeiten scharfe Bilder, die nicht verwackelt sind.

Ein Haute Cuisine Häppchen, MakroaufnahmeZusätzlich solltet ihr den Weißabgleich der genutzten Kamera entsprechend der Speise, die ihr ablichten möchtet, einstellen. Über ihn passt ihr die sogenannte Farbtemperatur eures Bildes an die bestehenden Lichtverhältnisse an und ihr könnt unschöne Farbstiche vermeiden. Fleisch sollte man beispielsweise immer in warmen Lichttönen fotografieren. In kaltem Licht erscheint es oft sehr blass und wenig appetitlich – typisches Schlachthaus-Flair, das es zu vermeiden gilt.

Die Perspektive macht’s

Jetzt habt ihr es fast geschafft! Zwischen euch und einem wunderbaren Foto steht jetzt nur noch die Wahl des Bildausschnitts. Dabei könnt ihr euch ganz von eurem eigenen Geschmack leiten lassen, denn erlaubt ist, was gefällt. Bei Fingerfood oder ähnlichen Gerichten wirkt eine vollflächige Aufnahme immer sehr gut. Gerichte, die portioniert gereicht werden, wirken spannender für den Betrachter, wenn man nur einen Ausschnitt zeigt.

Auch für den Aufnahmewinkel gibt es keine festgelegten Regeln – schnödes „Von oben drauf“-Fotografieren ist aber nie empfehlenswert, das wirkt leicht einfallslos. Zudem hängt der optimale Winkel immer auch davon ab, ob ihr das Umfeld der Speise ebenfalls abbilden oder nur das Gericht im Detail zeigen wollt. Am besten ihr macht mehrere Aufnahmen aus verschiedenen Winkeln und mit verschiedenen Bildausschnitten – so merkt ihr schnell, was am besten passt.

Viel Spaß beim Ausprobieren, denn nun steht einem Foto-Kochbuch mit all euren Lieblingsgerichten nichts mehr im Weg!

 

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